Was ist emotionale resilienz?
Emotionale Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, schwierige oder belastende Situationen nicht nur resourcenvoll zu überstehen, sondern insbesondere gestärkt daraus hervorzugehen. Resiliente Menschen kennen ihre eigenen Bedürfnisse, sind für sich klar, wissen, was funktioniert und was nicht, setzen Grenzen und wissen, wer sie sind. Sie lassen sich von Vorgesetzten nicht einschüchtern, sondern stehen für sich und ihr Team ein. Sie wissen, wann und wie sie ihre eigenen Batterien wieder auftanken müssen.
“Resilienz ist kein immer gleicher Zustand! Vielmehr ist Resilienz eine Fähigkeit, die wir trainieren können, um in stressigen Reaktionen mit klarem Kopf zu reagieren!”
Rebekka Ilgner, Führungskräfte-Entwicklerin bei Vitamin Empathie - Die Führungsakademie
Warum ist Resilienz für dich als empathische Führungskraft so wichtig?
1. Umgang mit Druck und Stress
Als Führungskraft stehst du oft im Zentrum von Veränderungen, Konflikten und schwierigen Entscheidungen. Der Druck, Ergebnisse zu liefern, Entscheidungen unter unsicheren Bedingungen zu treffen und gleichzeitig dein Team zu motivieren, kann extrem belastend sein. Resiliente Führungskräfte haben die Fähigkeit, diesen Druck zu managen, ohne in Hektik oder Überforderung zu verfallen. Sie bleiben klar im Kopf und handeln überlegt, auch wenn die äußeren Umstände chaotisch erscheinen. Innerlich sind sie klar.
2. Vorbildfunktion für dein Team
Als Führungskraft hast du eine Vorbildfunktion. Mitarbeitende orientieren sich stark an deiner Haltung und deinem Verhalten. Als emotional resiliente Führungskraft strahlst du Ruhe, Zuversicht und Stabilität aus, was sich positiv auf das gesamte Team überträgt. Wenn du in Krisen souverän bleibst, stärkt das auch die Resilienz deiner Mitarbeitenden. Dein Team baut insbesondere dann Vertrauen auf, wenn sie sicher sind, dass du einen kühlen Kopf bewahrst, wenn sie nicht mehr weiter wissen.
3. Krisen meistern und daraus lernen
Jede Organisation wird früher oder später mit Krisen oder Rückschlägen konfrontiert. Ob wirtschaftliche Unsicherheiten, technologische Veränderungen oder interne Konflikte – Krisen sind unvermeidbar. Emotional resiliente Führungskräfte sind in der Lage, solche Krisen nicht nur zu überstehen, sondern daraus wertvolle Erkenntnisse zu ziehen. Sie erkennen in Schwierigkeiten Chancen zur Weiterentwicklung und finden innovative Lösu
4. Emotionale Intelligenz und Empathie
Emotionale Resilienz ist eng mit emotionaler Intelligenz verknüpft. Emotional resiliente Führungskräfte sind in der Lage, ihre eigenen Emotionen zu regulieren und gleichzeitig die Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen. Sie wissen, wann sie Empathie zeigen und wann sie klare Grenzen setzen müssen, um das Wohl des Teams und das Erreichen der Unternehmensziele in Einklang zu bringen.
5. Langfristige Gesundheit und Wohlbefinden
Emotionale Resilienz hilft dir nicht nur in akuten Stresssituationen, sondern auch dabei, langfristig gesund zu bleiben. Burnout und Erschöpfung sind häufige Begleiterscheinungen von anhaltendem Stress im beruflichen Umfeld. Emotional Resiliente Menschen entwickeln Strategien zur inneren Stressbewältigung und achten bewusst auf ihre eigene physische und psychische Gesundheit.
Deine emotionale Resilienz zu stärken ist also eine Win-Win-Win-Situation für alle. Dein Team weiß, es kann sich auf dich als Leader:in verlassen, denn du interessiert dich aufrichtig für ihre Bedürfnisse und ihr Wohlbefinden, und bist auch der Stein in der Brandung, wenn es unruhig wird. Das Unternehmen profitiert, denn du und dein Team bringt Leistung, erreicht Ziele und tragt zum Erfolg des Ganzen bei. Und am wichtigsten: für dich selbst! Denn wenn es dir nicht gut geht, du gestresst bist und krank wirst, naja, dann bringt das alles nichts, oder?
Wie kannst du deine emotionale Resilienz stärken?
Emotionale Resilienz ist keine angeborene Fähigkeit. Du kannst diese wertvolle Kompetenz ganz bewusst entwickeln und stärken.
1. Selbstreflexion und Achtsamkeit
Emotionale Resilienz beginnt mit einem tiefen Verständnis u.a. über deine eigenen Muster, Trigger, Emotionen und (un-) bewussten Handlungen. Natürlich hilft es auch, deine Stärken und Schwächen zu kennen. Achtsamkeitsübungen, wie Meditationen und Journaling, helfen dir dabei, über deine eigenen Gedanken und Gefühle klar zu werden und achtsam mit dir selbst umzugehen. Je besser du dich kennst, desto besser kannst du in schwierigen Situationen reagieren und entsprechend bewusster handeln! Hierzu zählt auch deine Grenzen zu kennen und genau zu wissen, wann du eine Pause brauchst. Und diese dir dann mit gutem Gewissen einzuräumen.
2. Fokus auf Problemlösung
Emotional resiliente Führungskräfte sehen Probleme nicht als unüberwindbare Hindernisse, sondern als Herausforderungen, für die es Lösungen gibt. Eine lösungsorientierte Haltung hilft dabei, sich auf das zu konzentrieren, was in einer Krisensituation getan werden kann, anstatt sich von negativen Gedanken lähmen zu lassen.
3. Netzwerke aufbauen und pflegen
Du darfst dir Unterstützung holen! Ein starkes Netzwerk aus Kollegen, Mentoren und Vertrauten kann in schwierigen Zeiten eine wertvolle Unterstützung sein. Führungskräfte sollten aktiv in den Aufbau von Beziehungen investieren, die auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung basieren. An wen kannst du dich wenden, wenn du mal nicht weiter weißt oder jemanden zum Reflektieren brauchst? Ein Mentor oder Coach an der Seite kann hier auch eine Möglichkeit sein.
4. Selbstfürsorge
Emotionale Resilienz erfordert Energie und diese Energie kommt nicht von selbst. Es liegt an dir, aktiv auf deine körperliche und mentale Gesundheit zu achten. Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung sind genauso wichtig wie mentale Erholungspausen und das Pflegen von Hobbys oder sozialem Leben außerhalb der Arbeit. Das kann für jeden anders aussehen und ist immer leichter gesagt, als getan. Fang mit kleinen Schritten an. Was gibt dir Energie und Kraft? Wo lädst du deine Batterien wieder auf?
5. Lernen aus Rückschlägen
Eine wesentliche Komponente der emotionalen Resilienz ist die Fähigkeit, aus Fehlern und Rückschlägen zu lernen. Emotional resiliente Führungskräfte sehen Misserfolge nicht als Niederlage, sondern als Lerngelegenheit. Sie analysieren, was schief gelaufen ist, ziehen Schlüsse daraus und machen es beim nächsten Mal besser. Dich selbst nieder zu machen bringt niemandem etwas. Hier geht es um einen Mindset-Wechsel: Raus aus der Bewertung und Verurteilung hinzu, was lässt sich daraus lernen und was möchte ich beim nächsten Mal anders machen? Kultivieren einen wohlwollenden Umgang dir gegenüber.
Fazit
Empathische Führungskräfte brauchen emotionale Resilienz - zumindest wenn du langfristigen Erfolg willst. Andernfalls kann es passieren, dass du ausbrennst. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Schlüssel dazu in dir liegt! Egal, wie sehr es im außen stürmt, mit den richtigen Werkzeugen, wirst du selbst in der anstrengendsten Krise einen kühlen Kopf bewahren!
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Liebe Grüße Rebekka